Man stelle sich folgendes Szenario vor:
Man entwickelt und betreibt in seiner Freizeit eine Webseite auf der man einen kostenlosen Dienst zur Vermittlung von Dienstleistungen und ähnlichem anbietet.
Nun schreibt jemand eine Anfrage über das Kontaktformular, ob man was mit seiner Anmelde-E-Mail anfangen könne.
Man ist etwas verwirrt, da die Anmeldungen eigentlich automatisch über ein Formular und nicht über E-Mails geregelt werden und antwortet also, dass man leider keine E-Mail von ihm bekommen habe und schreibt ihm in der E-Mail auch wo er sich auf der Webseite anmelden könne.
In einer weiteren Anfrage fragt der Nutzer, wann er denn mit der Freischaltung seines Eintrags rechnen könne.
Einträge müssen nicht freigeschaltet werden, das deutet also schon auf ein technisches Problem während der Anmeldung hin. Halb so schlimm, man erstellt dem Benutzer manuell einen Account und teilt ihm dies in der Antwort-E-Mail mit, nachweislich hat der Nutzer den Account auch wenigestens angeschaut, weitere Daten hat er aber nicht eingepflegt. Das hat er allerdings auch erst Stunden nach dem Verfassen dieser aufrührenden E-Mail.
Die nächste E-Mail dieses Nutzers lässt einen mit rasendem Puls vor dem Rechner erstarren.
Der Nutzer schreibt, er habe bei der zweiten Anmeldung seinen Drucker mitlaufen lassen (das hat mich schon in Erstaunen versetzt). Mit Ausrufezeichen schreibt er “Es gab ein technisches Problem !”
Das kann ja durchaus vorkommen. Immerhin gab es schon eine handvoll Fälle bei denen die Anmeldung nicht funktioniert hat, bei den anderen 3500 schon.
Der Nutzer bittet letztmalig um eine klare Stellungnahme. Tja, nagut.
Der nächste Satz wirft einem (nicht ganz direkt, aber mit diesem Begriff) vor, man würde den Nutzer “verarschen”. Unglaublich, aber es geht noch weiter.
Nach der Antwort würde er darüber nachdenken, seine Erfahrungswerte den Medien oder einem Rechtsbeistand mitzuteilen (interessante Alternativen).
Jetzt frage ich mich, was ich diesem armen Menschen angetan habe, dass er ein technisches Problem gleich “den Medien oder einem Rechtsbeistand” mitteilen möchte. Das habe ich ihm auch so geschrieben und noch einen Hinweis auf die Nutzungsbedingungen angefügt, mit denen er sich ja auch während der Anmeldung einverstanden erklärt hat (auch, wenn danach das zur Anmeldung notwendigen Speichern nicht funktioniert hat).
Ich bin wirklich gespannt, ob ich jetzt bald etwas in den Medien über die Seite höre, Post von einem Anwalt bekomme oder doch einen mehr oder weniger zufriedenen “Kunden” haben werde.
To be continued …
Edit: So, jetzt rechtschreibgeprüft. Ich war noch aufgebracht