Mail@Hamburg.de wird kostenpflichtig

Geldverbrennung bei hamburg.deEin Mailaccount fr die Domain Hamburg.de war bisher kostenlos, demnächst soll so ein Mailkonto 35 Euro Jährlich kosten.

Zurzeit zähle Hamburg.de etwa 213.000 Freemail-Accounts, etwa 70.000 bis 80.000 davon seien aktiv. Um mit dem neuen Modell schwarze Zahlen zu schreiben, benötige man noch ein paar mehr aktive Kunden, sagte der Sprecher.

Angenommen alle 70.000 aktiven Nutzer entscheiden sich für den Bezahlaccount, entstehen daraus Einnahmen von fast zweieinhalb Millionen Euro (genau: 2.450.000 Euro). Wenn sie noch ein paar mehr aktive Kunden benötigen damit sie keinen Verlust mehr machen, frage ich mich womit verbrennen die das Geld?

Es gibt Firmen die von diemem Betrag nur einen Bruchtteil umsetzen und trotzdem zurecht kommen, das müssen ja wahre Wirtschaftswunder sein. Was ist an Hamburg.de jedes Jahr so viel Geld wert? Habe ich irgendwie flasche Wertvorstellungen?

[Quelle: Heise.de: Empörung an der Waterkant: Hamburg.de in der Kritik]

2 Responses to “Mail@Hamburg.de wird kostenpflichtig”

  1. replicator Says:

    Schwere Abzock-Vorwürfe gegen hamburg.de
    Mail-Kunden sind sauer: Konten sollen künftig bis zu 35 Euro jährlich kosten – Betreibergesellschaft wehrt sich
    Mit einem neuen “look und feel”, so heißt es zumindest in der pseudomodernen Eigenwerbung, präsentiert sich seit zwei Tagen die Internet-Plattform hamburg.de all jenen, die dort ihr E-Mail-Konto führen. Doch was die rund 200 000 registrierten Nutzer des bislang kostenfreien Angebots vor allem sehen, ist die Aufforderung, künftig je nach Leistungspaket zwischen 20 und 35 Euro jährlich zahlen zu müssen. Und was sie fühlen ist: Ärger und Unverständnis.

    Vor gut vier Jahren ging “hamburg.de” an den Start, die damals wichtigste Werbebotschaft war die kostenlose Vergabe und Führung von E-Mail-Adressen mit der schmucken Endung “hamburg.de”. Daß diese Dienstleistung irgendwann einmal kostenpflichtig werden könnte, stand weder im realen noch im virtuellen Raum, denn eine der Hoffnungen lag ja auch darin, daß die elektronischen Botschaften einen positiven Marketingeffekt für die Stadt zeitigen würden. Jetzt wurde allen Nutzern ihr Konto gekündigt; wer sich nicht einen neuen Anbieter suchen will, muß ab kommenden Monat zahlen. Begründung: Die Kosten für Spam-Filter, Datentransfer, Programmierung und so weiter seien nicht mehr anders zu decken. Sonst müsse man den gesamten Service einstellen, so die als GmbH und Co. KG organisierte Betreibergesellschaft.

    Die Verbraucherzentrale spricht jetzt von “Abzocke”, die man sonst so nur von zwielichtigen Privatanbietern kenne. Und auch die Parteien haben das Thema für sich entdeckt. Der medienpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Uwe Grund, wettert: “Was einst als Teil des kostenfreien Gemeinwesens gegründet wurde, versinkt nun in Kommerz-Zwängen. Das ist offensichtlicher Betrug an den 200 000 Nutzerinnen und Nutzern.” Er fordert eine Offenlegung, wohin diese Einnahmen fließen. “Es handelt sich um rund sechs Millionen Euro. Niemand kann mit gutem Gewissen behaupten, er brauche so viel Geld, um den E-Mail-Support zu betreiben. Da stellt sich die Frage, wieso dies bis heute bei gmx.de, yahoo.de und selbst bei t-online webmail umsonst geht.” Scharfe Kritik auch von der FDP, die ebenfalls ein “unlauteres Lockangebot” ausgemacht hat. “Wir werden sehen, wie viele Kunden übrigbleiben. Jeder von Ihnen ist ein “virtueller Botschafter” dieser Stadt und jeder Verlust ist einer zu viel”, so der medienpolitische Sprecher der Liberalen, Christian Sommer.

    Torralf Köhler, Marketing-Leiter der Betreibergesellschaft, verweist darauf, daß nur 70 000 Kunden den E-Mail-Dienst tatsächlich aktiv nutzen würden. Diesen sei fünf Wochen Zeit gegeben worden, das neue Angebot zu prüfen. “Wir decken wirklich lediglich unsere Kosten für den E-Mail-Bereich”, so Köhler. Von sechs Millionen Euro Einnahmen könne bei weitem nicht die Rede sein. Köhler: “Andere Anbieter finanzieren ihre Mail-Bereiche über Quersubventionen oder Werbung, das können wir nicht machen.” Als hamburg.de ins Leben gerufen wurde, sei man davon ausgegangen, über andere Bereiche der Plattform Einnahmen zu erzielen, um damit die Kontenführung zu bezahlen – “das hat sich nicht bewahrheitet”. Es sei noch nicht abzusehen, wie viele Kunden künftig zahlen werden. “Momentan”, so Köhler, “haben wir genug damit zu tun, die Fragen der User zu beantworten.” jlau

    Artikel erschienen am Fre, 5. November 2004

  2. Hagen Says:

    Erschienen ist das in der Welt