Comments on: Mail@Hamburg.de wird kostenpflichtig http://codefreak.de/archiv/2004/11/04/mailhamburgde-wird-kostenpflichtig/ Weblog von Hagen Langbartels Mon, 29 Nov 2004 11:18:35 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.3.2 By: Hagen http://codefreak.de/archiv/2004/11/04/mailhamburgde-wird-kostenpflichtig/comment-page-1/#comment-806 Mon, 29 Nov 2004 11:18:35 +0000 http://codefreak.de/archiv/2004/11/04/mailhamburgde-wird-kostenpflichtig/#comment-806 Erschienen ist das in der Welt

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By: replicator http://codefreak.de/archiv/2004/11/04/mailhamburgde-wird-kostenpflichtig/comment-page-1/#comment-804 Mon, 29 Nov 2004 10:41:50 +0000 http://codefreak.de/archiv/2004/11/04/mailhamburgde-wird-kostenpflichtig/#comment-804 Schwere Abzock-Vorwürfe gegen hamburg.de
Mail-Kunden sind sauer: Konten sollen künftig bis zu 35 Euro jährlich kosten – Betreibergesellschaft wehrt sich
Mit einem neuen “look und feel”, so heißt es zumindest in der pseudomodernen Eigenwerbung, präsentiert sich seit zwei Tagen die Internet-Plattform hamburg.de all jenen, die dort ihr E-Mail-Konto führen. Doch was die rund 200 000 registrierten Nutzer des bislang kostenfreien Angebots vor allem sehen, ist die Aufforderung, künftig je nach Leistungspaket zwischen 20 und 35 Euro jährlich zahlen zu müssen. Und was sie fühlen ist: Ärger und Unverständnis.

Vor gut vier Jahren ging “hamburg.de” an den Start, die damals wichtigste Werbebotschaft war die kostenlose Vergabe und Führung von E-Mail-Adressen mit der schmucken Endung “hamburg.de”. Daß diese Dienstleistung irgendwann einmal kostenpflichtig werden könnte, stand weder im realen noch im virtuellen Raum, denn eine der Hoffnungen lag ja auch darin, daß die elektronischen Botschaften einen positiven Marketingeffekt für die Stadt zeitigen würden. Jetzt wurde allen Nutzern ihr Konto gekündigt; wer sich nicht einen neuen Anbieter suchen will, muß ab kommenden Monat zahlen. Begründung: Die Kosten für Spam-Filter, Datentransfer, Programmierung und so weiter seien nicht mehr anders zu decken. Sonst müsse man den gesamten Service einstellen, so die als GmbH und Co. KG organisierte Betreibergesellschaft.

Die Verbraucherzentrale spricht jetzt von “Abzocke”, die man sonst so nur von zwielichtigen Privatanbietern kenne. Und auch die Parteien haben das Thema für sich entdeckt. Der medienpolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Uwe Grund, wettert: “Was einst als Teil des kostenfreien Gemeinwesens gegründet wurde, versinkt nun in Kommerz-Zwängen. Das ist offensichtlicher Betrug an den 200 000 Nutzerinnen und Nutzern.” Er fordert eine Offenlegung, wohin diese Einnahmen fließen. “Es handelt sich um rund sechs Millionen Euro. Niemand kann mit gutem Gewissen behaupten, er brauche so viel Geld, um den E-Mail-Support zu betreiben. Da stellt sich die Frage, wieso dies bis heute bei gmx.de, yahoo.de und selbst bei t-online webmail umsonst geht.” Scharfe Kritik auch von der FDP, die ebenfalls ein “unlauteres Lockangebot” ausgemacht hat. “Wir werden sehen, wie viele Kunden übrigbleiben. Jeder von Ihnen ist ein “virtueller Botschafter” dieser Stadt und jeder Verlust ist einer zu viel”, so der medienpolitische Sprecher der Liberalen, Christian Sommer.

Torralf Köhler, Marketing-Leiter der Betreibergesellschaft, verweist darauf, daß nur 70 000 Kunden den E-Mail-Dienst tatsächlich aktiv nutzen würden. Diesen sei fünf Wochen Zeit gegeben worden, das neue Angebot zu prüfen. “Wir decken wirklich lediglich unsere Kosten für den E-Mail-Bereich”, so Köhler. Von sechs Millionen Euro Einnahmen könne bei weitem nicht die Rede sein. Köhler: “Andere Anbieter finanzieren ihre Mail-Bereiche über Quersubventionen oder Werbung, das können wir nicht machen.” Als hamburg.de ins Leben gerufen wurde, sei man davon ausgegangen, über andere Bereiche der Plattform Einnahmen zu erzielen, um damit die Kontenführung zu bezahlen – “das hat sich nicht bewahrheitet”. Es sei noch nicht abzusehen, wie viele Kunden künftig zahlen werden. “Momentan”, so Köhler, “haben wir genug damit zu tun, die Fragen der User zu beantworten.” jlau

Artikel erschienen am Fre, 5. November 2004

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